Günter Poppe lud zum 2. Mal zur „Tier-Fasznation“ nach Ruschwedel ein – und 5000 Zuschauer kamen!
Bei herrlichstem Sommerwetter war den ganzen Tag Programm für groß und klein – neben etlichen Ständen mit Obst, Kunsthandwerk, Marmelade, Tierzubehör und vielem mehr gab es auch jede Menge Tiere zu sehen und anzufassen – neben der 102. Vogelschau in der Auktionshalle mit diversen prachtvollen Sittichen, Finken und Papageien gab es in der Nachbarhalle Kaninchen, Hühner und Meerschweinchen hautnah. Hier konnten die Kinder in einer Strohburg herumtoben – ohnehin war der Tag von Günter Poppe mit unendlich viel Herzblut darauf ausgelegt, Mensch und Tier einander näher zu bringen. Da konnten Alpakas gestreichelt werden, Kinder ließen sich von Hunden in kleinen Kutschen herumfahren, Rinder und Miniponys wurden den ganzen Tag von Besuchern angeschaut.
Da die Tier-Faszination abgesehen von den beiden Kleintier-Hallen eine Open-Air-Veranstaltung ist, waren alle froh, dass die schwarzen Wolken vorüberzogen. Es fielen 3 Tropfen – das war’s. Anderswo war’s mehr 🙂
Unsere Pferde waren in eigens dafür aufgebauten, stabilen Paddocks untergebracht, wir hatten Heu zur Verfügung und auch noch 3 Boxen für unsere Ausrüstung – der Weg zu den Hängern war recht weit, da mussten wir unsere Sachen schon bei uns haben, denn zwischen unseren Schaubildern lag oft nicht einmal eine Stunde, die hier unglaublich schnell verging – hatten wir vorher noch das Gefühl, hier ja „schön Zeit“ zu haben, so traf dies auf die Mittagspause auch zu, aber zwischen den einzelnen Auftritten im Vor- und Nachmittagsteil rannte die Zeit. Das führte auch dazu, dass wir ein Schaubild völlig versemmelten. Muss vielleicht auch mal sein, alle anderen gelangen gut, aber die „Variationen“ waren ein einziges Chaos.
Unser erstes Schaubild im Vormittagsprogramm war die „Arbeit an der Hand“. Alle Schaubilder wurden von Nicole, die das zum ersten Mal machte, großartig gelesen. Dafür gab’s zur Belohnung ein paar Damwild-Streicheleinheiten!
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In der Arbeit an der Hand zeigten erst einmal Corinna mit Joya, Ines D mit Sureña und Johanna mit Tiago die klassischen Seitengänge, danach kam noch Ines L mit Tayeb al Mansour dazu und wir zeigten, was am Boden noch so alle möglich ist – Arbeit am Langen Zügel, Zirzensische Lektionen, Podest-Arbeit…
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Nicht ganz eine Stunde später stand „Reiten mit Handpferd“ auf dem Programm – drei Reiterinnen betraten mit sechs Pferden die Bahn. Das jüngste und kleinste und das älteste und größte unserer Pferde waren mit dabei. Corinna stellte mit Fàscino und Joya ihre beiden Routiniers vor, Ines L mit Tayeb und Fiete die beiden Joungster, die vor lauter Reizüberflutung gar nicht wussten, wo sie zuerst hingucken sollten; und Johanna zeigte hier zum ersten Mal in der Öffentlichkeit ihr Tandem. Ihr showunerfahrener Mangalarga Marchador Hengst Dasao da Havana kam ebenfalls mit der Reizüberflutung nicht ganz klar und tanzte fürchterlich herum, so dass Johanna erst in letzter Minute auf’s Pferd und in die Bahn kam – und sie meisterte ihre Sache mit dem krakeelenden, aufgedrehten Hengst sehr gut.
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Danach ueigte Ines mit Sureña ihre Freiarbeit – zum ersten Mal auf Gras. Und Sureña war kernig, Halleluja! Der Trab war äußerst schwungvoll, Ines hatte es nicht leicht da oben. Zum ersten Mal ließ sie Sureña auch steigen, während sie drauf saß und das Schaubild war wieder ein purer Genuss und sorgte für Gänsehaut. Super!!
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Und dann kamen die Variationen. Die wohlgemerkt chaotischsten, die wir je gezeigt haben. Es gab immer ein bißchen hin und her mit der Zeit, mal fiel ein Schaubild aus (was hier gleich zehn Minuten ausmachte), dann doch nicht und wir atmeten wieder, dann kam ein anderes nicht – jedenfalls mussten wir plötzlich in die Bahn und die, die schon fertig waren, gingen auch rein. Die Variationen, die nun wirklich auf die Sekunde genau mit Text und Musik und Reiten abgestimmt sind, dürfen nicht beginnen, wenn nicht alle Pferde in der Bahn sind. Taten sie aber. Und so ging es ja noch ganz harmlos mit der Einleitung los und dann stellte als erstes Johanna mit ihrem Havana das „Gangpferd“ vor.
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Die nächste Musik begann und Ines zeigte mit Sureña „Arbeit am Langen Zügel“.
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Danach – und jedes Einzelbild hat nur eine Minute – wären Sandra und Jenny mit ihren beiden Arabern im Pas de deux dran gewesen und meine hektisch suchenden Blicke über den ganzen Platz entdeckten sie schließlich neben ihren Pferden außerhalb des Platzes. Sie konnten es nicht mehr schaffen und so ließen wir die Musik anhalten, die dort wieder einsetzen sollte, sobald wir Bescheid geben würden – sprich, sobald die beiden in der Bahn wären. Das waren sie schließlich, die Musik setzte wieder ein – aber am Anfang. Nicole las den Pas de deux Text und war dann völlig raus, als Corinna zu verstehen gab, dass wir jetzt warten würden, bis die Musik beim nächsten Bild nach dem Pas de deux ist, so lange würden wir einfach bunt durcheinander reiten. Das konnte aber natürlich so schnell nicht allen Teilnehmern gesagt werden, die das „bunt durcheinander“ ernst nahmen und bis zum Schluss durchhielten – es war alles durcheinander. Text, Musik, wer nun wo und wann und was….
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Das mag nicht sooooo vielen Zuschauern aufgefallen sein, aber dieses Bild wirkt natürlich nur so richtig gut, wenn Text, Musik und jeweiliges Einzelbild zueinander passen. Das war hier überhaupt nicht mehr gegeben. Lächeln, ganz tapfer sein, durchhalten, retten, was zu retten ist.
Im weiteren Verlauf zeigten Corinna mit Joya „Doma Clásica“:
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Ines L mit Tayeb und Fiete „Reiten mit Handpferd“:
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Ines D mit Sureña und Steffi mit Rein „Reiten mit Halsring“:
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Sandra mit Sahabi al Tayara „Blindes Vertrauen“
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Jenny mit CT Jairami „Arbeit an der Hand“
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Corinna mit Joya „Doma Vaquera“
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Johanna mit Tiago (die durch die Verzögerung wenigstens Zeit genug hatte, ihre Pferde zu tauschen) „Zirzensik und Podest“
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und Steffi mit Rein und ihrem Australian Shepherd Lasse „Pferd und Hund“.
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Eine ungeheure Auswahl an Reitweisen also, die hier von den Team-Mitgliedern gezeigt wurde!
Danach war die Mittagspause ausreichend lang, dass gegessen und getrunken und der eine oder andere Euro ausgegeben werden konnte – Corinna legte gleich in lebenden Tieren an. Direkt morgens hatte sie sich einen Bourkesittich gesichert, mittags überlegte sie hin und her, ob noch ein regenbogenfarbener Wellensittich dazu kommen sollte – und abends fuhr sie schließlich mit diesen beiden und noch einem weiteren Wellensittich nach Hause. Da waren die anderen doch zurückhaltender, die brachten alle nur die Tiere wieder mit, mit denen sie morgens gekommen waren 🙂
Im Nachmittagsprogramm zeigte das Team zuerst „Jede Rasse ist klasse!“ – hier wurden alle zehn Pferde gezeigt und die einzelnen Rassen mit interessanten Details beschrieben.
Das Abschlussbild war das „Barocke Ensemble“ – Corinna stellte Joya unter dem Sattel vor:
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Ines präsentierte Sureña am Langen Zügel:
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Steffi ritt Rein im Damensattel:
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Ines L zeigte Tayeb in der Arbeit an der Hand
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und Johanna demonstierte mit Tiago einen Mix aus Langem Zügel, Zizrensik und Podest:
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Ein tolles Schaubild und ein würdiger Abschluss!
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Günter Poppe (hier neben Joya) ließ durchblicken, diese Veranstaltung im nächsten Jahr wieder durchführen zu wollen – nun, wir sind mit Freuden dabei!!
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Berichte der Teilnehmer
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Silke Hofschneider:
Unser erste Auftritt!
Gespannt und gut gelaunt fuhr ich mit Ines L zusammen nach Ruschwedel. Die Anfahrt war schon ein Abenteuer, da das Navi anscheinend komplett verwirrt war. Kurz vor’m Ziel haben wir uns dann nach diversen Umwegen noch verfahren, aber dank eines zweiten, besser orientierten Navis haben wir dann doch Ruschwedel gefunden.
Da hieß es erst einmal Pferde und Sachen auspacken und verstauen. Es war schon ein großes Gewusel vor den Boxen, alle vom Team waren noch damit beschäftigt, sich einzurichten, hier und da hin zu laufen. Ich war erst einmal total planlos, da ich ja noch gar nicht die Abläufe kannte und keinerlei Erfahrungen hatte, was man alles wann wie vorbereiten muss. Ines L hat mir da immer hilfreich zur Seite gestanden und Anweisungen gegeben, die Arme, auch noch einen Neuling an der Backe.
Ich bekam gut einen Eindruck, was so alles dazu gehört, bevor man überhaupt auf dem Pferd sitzt und seine Show zeigen kann. Was für einen Aufwand jeder da leistet und wie tatsächlich anstrengend so ein Tag ist. Auch wenn ich selber nur das Rasseportrait mitgelaufen bin, war ich ganz schön ein- und angespannt.
Fiete lockte derartig viele Kinder herbei, wenn wir das Paddock verließen, welches wir uns mit Tayeb teilten. Unglaublich, aus welchen Löcher die auf einmal herbeikamen und alle Fiete anfassen wollten. Der kleine Knirps meisterte seinen ersten öffentlichen Auftritt fast schon wie ein alter Hase. Er liess sich zu keiner Zeit aus der Ruhe bringen, fand sogar noch Zeit, im Paddock zwischen den Auftritten zu dösen.
Ines L nahm Fiete als Handpferd mit zu 2 Showbildern. Beim ersten Auftritt, Arbeit an der Hand, beschlichen mich ja Befürchtungen, dass er doch nicht kooperativ mitarbeiten würde, aber zu meinem Erstaunen kamen alle 3, Ines, Tayeb und Fiete, gut miteinander klar.
Bei den Variationen ging ja einiges durcheinander (ehrlich gesagt MIR ist es nicht aufgefallen, dass da was schief laufen würden, bis die Musik gestoppt wurde), kann aber auch sein, da ich nur wieder Fiete mit Argusaugen beobachtete, ob er doch noch einen Anflug von Blödsinn bekommen würde. Leider zog sich der Auftritt für ihn sehr in die Läge und somit kam Fiete recht schnell an seine Konditions- und Konzentrationsgrenze. Ein Trab auf mich zu und Ines L verlor leider die Kontrolle über den kleinen Zwerg und liess den Strick nur noch los mit den Worten los „Da nimm, er kann nicht mehr“. Den Rest des Showbildes ritt Ines mit Tayeb alleine weiter.
Zum Rassebild hatte Fiete dann zum Glück wieder etwas Zeit, sich mental zu erholen, auch mit Hilfe einer ausgiebigen Kuscheleinheit mit mir, das gab ihm noch mal richtig Kraft, so dass wir noch mal einige Runden auf dem für Fiete riesigen Platz drehen konnten.
Danach war dann auch schon fast die Veranstaltung zu Ende. Es begann das große Einpacken, Pferde fertig machen und das Verabschieden aller Teammitglieder. Ich danke allen hiermit ganz herzlich und kann berichten, ich fühlte mich herzlich aufgenommen, man nahm mir recht schnell die Befürchtungen, dass wir doch noch gar nicht so viel können außer niedlich aussehen. Ich haben einen Einblick erhalten, was Ihr alles leistet, wie anstrengend so ein Tag ist, Ihr habt meinen Respekt!
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